Balkonkraftwerk

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Strom-Grundlast im Heimnetz selbst erzeugen

Es klingt verlockend und das ist es auch. Strom daheim ganz einfach und ohne großen Aufwand selbst erzeugen. Steckerfertige Solaranlage für den Garten, Balkon oder Garage sind einfach zu installieren und leisten in vielen Fällen genug Strom um eine Grundlast spielend selbst zu erzeugen

Wenn keine großen Verbraucher laufe, liegt eine Grundlast meistens zwischen 200 - 400 Watt. In unserem Haus liegt diese ziemlich genau bei 300 Watt. Deswegen entschloss ich mich mir 2x AXITEC Module mit je 400 Watt zu besorgen und einem AP Systems Wechselrichter mit 600w Einspeiseleistung. Die Installtion ist dabei denkbar einfach, da alles Steckkerfertig ist. Lediglich der Ort und Befestigung der Module muss bedacht werden. Mein AP Systems Wechselrichter kam mit Schuko Stecker, also eigentlich doch alles super, denn binnen Minuten erzeugte ich sogar etwas mehr als Grundlast und ich schenkte dem Netzbetreber Strom. Oder etwas nicht? Wir errinern uns: Mit Schuko meine ich das runde Ding (Schutz-Kontakt Stecker) das sogar eure 3200 Watt Kreissäge zuverlässig mit Strom versorgt. Siemens-Oberingenieur Wilhelm Klement war so nett 1929 das Patent an zu melden. Seither funktioniert diese Technik mehr als zuverlässig.

Mit gesundem Menschverstand und mit Hinblick auf unsere aktuelle Lage sollte man also nun denken das alle Beteiligten sich freuen wenn private Haushalte mit eigenem Kapital sich an der Energiewende beteiligen. Ich meldete also Das Kraftwerk beim Netzbetreiber an und registrierte mich im Marktstammdatenregister als Betreiber. Das klingt erstmal kompliziert, ist aber in der Realität in wenigen Minuten erledigt.

Die große Überraschung kam nun 2 Wochen später als sich eine Partnerfirma des Netzbetreibers meldete und meine Anlage prüfen wolle. Die Firma hat 100km Anfahrtsweg, aber meinetwegen. Nun war der Tag gekommen und ich war sehr überrascht das ich belehrt wurde das ich nur mit einer Wielanddose einspeisen dürfte und noch mit anderen Kuriosen Aussagen zu Schieflasten im Netz belehrt wurde. Die ganze Anlage müsse nun erstmal fotografiert werden und ein Techniker der Avacon wird sich dem annahemen und ggf. melden. Auf meine Frage ob das alles nicht etwas albern sei wegen einem 600 Watt Gerät und ob wir nicht lieber meinen Fön fotografieren wollen, der mit 2kw Leistung eigenlich ja mehr Beachtung bräuchte habe ich keine Antwort bekommen.

Fazit: Meine kleine PV-Anlage leistet wunderbar Strom, in vielen fällen sogar mehr als Grundlast, ich speise also sogar ein. Für die Einspeisung bekommt man zwar kein Geld, aber sofern man das Kraftwerk für einen anständigen Preis bekommt, loht es sich fast immer. Auf jeden Fall für die Umwelt. Einen Dank natürlich an Wieland die so eine tolle Einspeisesteckdose erfunden haben, die vom Fachpersonal installiert werden muss. In den meisten Fällen fast genau so teuer wie das Kraftwerk ansich und damit wieder unrentabel. In allen Ländern umzu geht das auch mit dem guten Schuko und dank VDE Richtlinie erzeugt das Kraftwerk KEINEN Strom wenn es nicht am Netz ist, also man bekommt keinen Schlag wenn man den Stecker anfasst. Aber so wird dem ein oder anderen zugunsten dem Netzbetreiber eben die Erzeugung eigener Energie schnell madig gemacht.